Die Bundesliga-Heber des TSV Blau-Weiß Schwedt haben ihren dritten Saisonwettkampf und damit zugleich ihren letzten Vergleich in diesem Kalenderjahr bestritten. In Chemnitz gab es die dritte 0:3-Niederlage.
Die 25-jährige Schwedin Daniela Gherman sollte am zurückliegenden Wochenende ihre Bundesliga-Saison-Premiere im TSV-Team bestreiten. Dieses Vorhaben misslang leider. Was allerdings nicht Ghermans Verschulden war. Die Schwedin hatte wenige Tage zuvor ihren Wettkampf bei den Weltmeisterschaften in Bogota (Kolumbien) bestritten. In der 64kg-Klasse schaffte sie 96 kg im Reißen und 115 kg im Stoßen – diese insgesamt 211 kg brachten ihr im Feld der weltbesten Heberinnen dieser Gewichtsklasse einen beachtlichen 7. Platz ein. Immerhin ist Gherman erst seit fünf Jahren Gewichtheberin.
An diese Leistung aus Kolumbien wollte die Schwedin nun in Chemnitz anknüpfen, was deshalb nicht gelang, weil es auf dem Rückweg aus Südamerika Flugverspätungen gab. Deshalb war Daniela Gherman nicht pünktlich zum Wiegen in Chemnitz, was gleichbedeutend damit war, dass sie nicht in den Wettkampf eingreifen konnte.
Das war nicht nur für Gherman ein großes Pech nach dem strapaziösen Weg, sondern auch ein großes Malheur für die Gäste aus Schwedt. Sie waren nämlich nur zu fünft angereist, Gherman wäre die sechste Heberin des Teams gewesen. So musste der TSV Blau-Weiß in Unterzahl ins Rennen gehen und war von vornherein auf der Verliererstraße.
Der Ehrlichkeit halber wäre aber auch mit der Schwedin ein Erfolg in Chemnitz nicht möglich gewesen. Mit dem 22-jährigen Letten Armands Mezinskis an der Spitze, der 171,4 Punkte in die Wertung brachte, und drei weiteren Leistungen über bzw. knapp unter 150 Zählern kamen die Sachsen insgesamt auf 800,7 Zähler und entschieden auch die beiden Teildisziplinen Reißen und Stoßen klar für sich.
Ken Fischer als Punktbester im TSV-Trikot
Für das Schwedter Team gingen Ken Fischer (123 Punkte), Simone Darville (110), Paula Boese (109), Dennis Hansch (101) und Tizian Kluth (75) an die Hantel, was insgesamt 518 Punkte einbrachte.
Nach der jetzigen Wettkampfpause über den Jahreswechsel setzen die Schwedter mit einem Heimwettkampf gegen den 1. KSV Durlach die Saison am 14. Januar ab 17.30 Uhr in der heimischen Külzviertelhalle fort. Das Team aus Karlsruhe ist mit 9:0 Punkten derzeit Liga-Spitzenreiter und hat als Maximalwert 728 Zähler in den Ergebnisprotokollen zu stehen. In Top-Besetzung und an einem starken Tag ist es nicht unmöglich, dass der TSV diese Marke auch erreichen kann.
(Jörg Matthies)