Deutsche Meisterschaften der Masters

Ein Trio aus den Reihen der Gewichtheber des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt hatte sich in diesem Jahr auf den Weg nach Obrigheim zu den nationalen Titelkämpfen der Masters gemacht.

Auf Grundlage der veröffentlichten Meldelisten konnten sich die 3 Schwedter Vertreter durchaus Medaillenchancen in ihren jeweiligen Alters- und Gewichtsklassen machen, allerdings ist man auch bei den Masters-Wettkämpfen nie vor gelegentlichen Überraschungen sicher. Mit der Erfahrung von vielen internationalen und nationalen Masters-Kämpfen stellte sich Thorsten Teichert (Altersklasse ab 55 Jahre) in der Gewichtsklasse bis 85 kg der Konkurrenz. Trotz der langjährigen Routine zeigte sich Thorsten Teichert an diesem Tag nervös und begann den Wettkampf mit einer ungültigen Hebung bei 75 kg im Reißen. Dieser Ausrutscher war dann schnell korrigiert und mit 78 kg im 3. Versuch lag er vor dem Stoßen auf dem Bronzerang. Hier sollte mit der Anfangslast von 95 kg der Medaillenplatz gefestigt werden, aber sowohl im 1. als auch im 2. Versuch ging erst einmal gar nichts. Der alles entscheidende 3. Versuch gelang dann dem TSV-Heber, allerdings war durch die 2 Fehlversuche seinem direkten Konkurrenten die Chance zum Konter gegeben. Die Überraschung blieb aus und Thorsten Teichert konnte am Ende erleichtert die Bronzemedaille in Empfang nehmen.

Für Jan Schulze (AK ab 45 Jahre) verlief das Reißen in der Gewichtsklasse bis 94 kg deutlich besser. Über sehr gut gerissene 100 kg als Anfangslast und clever bewältigte 105 kg im Anschluss scheiterte er lediglich im 3. Versuch an 107 kg. Mit 3 kg in Führung liegend ging es dann für ihn in das Stoßen. In dieser Disziplin waren die letzten Trainingseinheiten nicht optimal verlaufen, auch aus diesem Grund begann Jan Schulze bereits bei 115 kg die er sicher bewältigte. Durch einen taktischen Fehler der Konkurrenz konnte der Schwedter im 2. Versuch mit 122 kg seinen Vorsprung aus dem Reißen weiter halten und hatte den Vorteil mit dem letzten Versuch noch einmal kontern zu können. Um an der Spitze zu bleiben mussten für die Abschlusshebung allerdings 127 kg aufgelegt werden – nicht unmöglich aber zuletzt vor 5 Jahren im Wettkampf von ihm bewältigt. Trotz hohem kämpferischen Einsatz klappte die entscheidende Hebung im Ausstoß nicht, aber seinen ersten Vizemeistertitel konnte Jan Schulze am Ende verdient feiern.

Vor knapp 22 Jahren hob Denny Unger sein bisher einzigstes Mal bei Deutschen Meisterschaften im Gewichtheben, nun gab er sein Debüt im Bereich der Masters (AK ab 35) in der Klasse bis 85 kg. Natürlich bescherte diese Tatsache auch ihm einige Aufregung, zumal ein Medaillenrang nicht unmöglich schien. Sein Wettkampfverlauf ähnelte dann sehr dem von Jan Schulze, über gültige Hebungen bei 92 kg und 97 kg scheiterte er lediglich an einer neuen Bestleistung von 101 kg im Reißen. Mit 3 kg Rückstand auf den Führenden und 2 kg Vorsprung auf Platz 3 hatte er eine gute Ausgangsposition für das Stoßen. Die Stationen 112 kg und 118 kg sicherten Denny Ungern den Vizemeistertitel, im letzten Versuch wollte er die große Überraschung versuchen. Für den Meistertitel waren 129 kg notwendig, 4 kg über der Bestleistung von Denny Unger. Auch hier gab es die Parallele zum Wettkampf von Jan Schulze, der Umsatz gelang nach großem Kampf – für einen gültigen Ausstoß fehlte dann die Kraft. Aber auch für ihn gab es keinen Grund enttäuscht zu sein, der Vizemeistertitel erfüllte alle Erwartungen.

R. Taubert

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