„Chaos-Wettkampf“ endet mit Heimniederlage

Gegen den Berliner TSC (rote Jacken) unterlagen unsere TSV-Gewichtheber mit 0:3 Punkten. Insgesamt kamen neun Heber (davon Julia Busch außer Konkurrenz) für die Oderstädter zum Einsatz.       Fotos: Jörg Matthies

Was für ein irrer Wettkampf! Für die Gewichtheber des TSV Blau-Weiß 65 sollte der Heimauftritt in der 2. Bundesliga gegen den Berliner TSC mal so richtig in die Hose gehen. Als hätte es das sportinteressierte potentielle Publikum schon geahnt: Die Külzviertel-Halle bot an diesem Sonnabend bei sportlichen Höchstleistungen ein erschreckend leeres Bild.

Das Chaos des Abends lag insbesondere an den Unzulänglichkeiten der Computertechnik: Ein neues Programm stellte das Kampfgericht vor nahezu unlösbare Probleme – insgesamt gab es dadurch rund eine Stunde lang technische Unterbrechungen. Zusätzlicher Stress für die Sportler also, die sich teilweise unfassbar lange im Vorbereitungsraum warm halten mussten. Auch die Trainer waren mit der Situation teilweise „überfordert“, weil sie kaum einen Überblick über den aktuellen Stand des Wettkampfs hatten. Und sportlich lief es für den Gastgeber ebenfalls alles andere als optimal. Das Resultat: Die Schwedter (diesmal für den dienstlich verhinderten Jan Schulze von Denny Unger gecoacht) verloren das Reißen hauchdünn und waren dann im Stoßen deutlich hinten dran. Der TSC entführte alle drei Punkte aus Schwedt.

Neues Gesicht im TSV-Team: Die Dänin Ida Moerck brachte vier gültige Hebungen und letztlich 118,0 Punkte in die Wertung.

Doch der Reihe nach: In der ersten Gruppe des Reißens, die durch den Gastgeber mit Neuzugang Ida Moerck, Paula Boese und Lucy Herweg durchweg weiblich besetzt war, gab es eine hauchdünne Schwedter Führung (135,5:132,0). Leider waren alle dritten Versuche missglückt, was später noch Auswirkungen haben sollte.

In der zweiten Gruppe – TSV mit Jon Luke Mau, Ken Fischer und Omed Alam – zeigte Mau einen starken Wettkampf: dreimal gültig, 117 kg; Fischer steigerte vom ersten bis zum letzten Versuch um zehn Kilo (!), machte auch alle drei Versuche gültig und schaffte damit vier Kilo mehr als zuletzt in Potsdam; bei Alam war lediglich der Schlussversuch bei 145 kg zu schwer.

Die Berliner, die gegenüber ihrem ersten Saisonwettkampf für die letztlich entscheidende doppelte polnische Personalverstärkung gesorgt hatten, setzten sich in dieser Gruppe insgesamt mit 161,0:154,6 Relativpunkten durch. Also holten sie sich den ersten Punkt durch ein hauchdünnes 293,0:290,1 in der Teildisziplin Reißen.

45 Minuten Unterbrechung vor dem Stoßen

Vor dem Stoßen versuchte das Kampfgericht, das „streikende“ neue Wettkampfprogramm wieder zum Laufen zu bringen: das sollte etwa eine Dreiviertelstunde (!!) dauern. Danach konnte Julia Busch endlich die zweite Disziplin eröffnen – nicht nur die außer Konkurrenz startende Schwedterin hatte offenbar der langen Unterbrechung Tribut zu zollen (zwei ungültige Versuche). Allerdings gab es in der ersten Stoß-Gruppe der Schwedter – hier ersetzte jetzt Tom Hauff Teamkollegin Lucy Herweg – nur einen ungültigen Versuch. Moerck hob ein Kilo mehr als zuletzt in Potsdam, Boese brachte genau die gleiche Last wie zuletzt zur Hochstrecke und Hauff meisterte eine 12-Kilo-Steigerung zwischen dem ersten und letzten Versuch mit Kampfgeist und Souveränität.

Das Resultat war vom Schwedter Team dadurch insgesamt von einem 2,9-Punkte-Minus in einen minimalen 2,4-Punkte-Vorsprung gedreht worden. Aber schon die Anfangslasten der zweiten Gruppe sollten die Entscheidung bringen.

Brachte drei kampfstarke gültige Versuche im Reißen in die Wertung: Jon Luke Mau ist bei seinem Comeback auf einem guten Weg. Das Stoßen ist wohl erst ab März wieder möglich. Hier wurde er auch diesmal von Tizian Kluth ersetzt.

Blickte man auf die zu meisternden Lasten für die ersten Stoßversuche der zweiten Gruppe, so war ablesbar: Sollte der Gast diese Versuche gültig gestalten, war er im Grunde nicht mehr einzuholen in der Gesamtwertung. So kam es dann auch: Für die ersten Versuche verbuchten Jaqueline Nygaard, Adrian Krupa und Dawid Lisiak beim TSC 232,0 Zähler, für den TSV brachten es Tizian Kluth (war jetzt für Mau dabei), Ken Fischer und Omed Alam auf 201,6 Punkte. Fast 30 Punkte Rückstand in der Gesamtaddition!

Hinzu kam, dass sich bei Omed Alam die Knieprobleme von zuletzt wieder bemerkbar machten – er konnte keine weitere Hebung ausführen. Kluth schaffte keine seiner beiden ambitionierten Steigerungen mehr, Fischer meisterte noch die 164 kg, die 169 kg aber waren zu schwer. Das Stoßen ging mit 436,0:407,9 Zählern an die Hauptstädter.

Nach zweimal knapp über 710 Punkten zum Saisonauftakt wurden es diesmal für Blau-Weiß 65 in der Summe 698,0 Relativpunkte, der TSC holte sich den Punkt für die Gesamtwertung mit 729,0 Zählern und konnte nach dem gemeinsamen Mannschaftsfoto zufrieden die Heimreise antreten.            Jörg Matthies

Einzelergebnisse der TSV-Starter

Omed Alam ZK 306 kg = 126,4 Punkte
Ken Fischer ZK 296 kg = 125,8 Punkte
Ida Moerck ZK 161 kg = 118,0 Punkte
Paula Boese ZK 172 kg = 110,0 Punkte

Tom Hauff nur Stoßen 145 kg = 62,8 Punkte
Jon Luke Mau nur Reißen 117 kg = 56,5 Punkte
Tizian Kluth nur Stoßen 155 kg = 54,5 Punkte
Lucy Herweg nur Reißen 76 kg = 44,0 Punkte

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Ein halbes Dutzend Goldmedaillen bei den Jüngsten

Mehr als 20 KInder konnte der gastgebende TSV Blau-Weiß 65 bei den Landesmeisterschaften der Kinder in den AK 5 bis 10 an den Start bringen.                        Foto: Anita Busch

  

40 junge Gewichtheber traten am zurücklie-genden Wochenende bei den Landesmeister-schaften der AK 5-10 in der Schwedter Külz-viertel-Sporthalle an und zeigten ziemlich viele beeindruckende Leistungen!

Der TSV war stark vertreten und schickte 22 talentierte Athleten an die Hantel sowie in die athletischen Disziplinen. Lauftest, Kugelschocken und Schlussdreisprung waren von den Kids unter anderem zu absolvieren. Für die Auftritte an der Hantel wurden vor allem auch Technikwertungen (von Bundesliga-Coach Jan Schulze akribisch gegeben) für die Gesamtergebnisse herangezogen. Das ergab ein proppenvolles Programm in der großen sowie in der angrenzenden kleinen Halle.

Engagiertes Training zahlt sich aus

Die Allerjüngste: In der AK 5 zeigte Lisa Lange, was sie im Training bereits gelernt hat.

Aus TSV-Sicht liest sich die Bilanz einmal mehr überragend, was ein klares Zeugnis für engagiertes Training ist, das von Anita Busch sowie Kathleen Pfeiffer, Wolfgang Witthuhn und Roland Taubert bei den Jüngsten in der Gewichtheber-Abteilung geleistet wird.

Und hier eine Übersicht der Ergebnisse der Blau-Weiß-Kids:
AK 5
Platz 1: Lisa Lange
AK 7
Platz 1: Maria Karwan; Platz 2: Hanna Tyla und Emilio Marks; Platz 3: Marlo Pfeiffer
AK 8
Platz 1: Miriam Korthals; Platz 2: Frieda Bettac und Timo Schneider; Platz 3: Sophie Schnur sowie Platz 4: Hannes Fritzsche
AK 9
Platz 1: Rita Wojtkowiak sowie Platz 3: Lilly Stramka und Dean Schlüter
AK 10
Platz 1: Julian Godau und Nick Leon Krause; Platz 2: Lui Keller, Nathaniel Tyla und Loreen Rogaar; Platz 3: Louis Lange sowie Platz 4: Aimee Hornberger, Oskar Dera und Pascal Lüdke

Zur großen Streitmacht der TSV-Teilnehmer (insgesamt 22 Mädchen und Jungen) gehörte Hanna Tyla in der Altersklasse 7, wo sie insgesamt den zweiten Platz belegte.                                         Fotos (4): Jörg Matthies

Ein ganz großes Dankeschön geht nach diesem Wettkampf an alle Kids, Eltern, Großeltern und Freunde für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft sowie das Anfeuern und Daumendrücken. Übungsleiterin Anita Busch: „Ihr habt uns echt stolz gemacht! Wir gratulieren herzlich zu euren großartigen Leistungen und freuen uns auf viele weitere Erfolge in der Zukunft!“      Jörg Matthies

Kräftiger Absprung: Der Schluss-dreisprung gehörte zu den athletischen Disziplinen des Tages. Hier schaffte Rita Wojtkowiak 5,35 m. Sie gewann die AK-9-Gesamtwertung ganz souverän.

 

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Mannschaftsrekord fürs Nachwuchs-Ligateam

Nach einem sehr guten Saisoneinstieg sind die Nachwuchs-Gewichtheber unseres Vereins vom Landesliga-Wettkampf aus der Landeshauptstadt zurückgekehrt. Mit einigen Bestleistungen im Gepäck, traten die Oderstädter die Heimreise vom AC Potsdam 2 an – die Punkte wurden allerdings beim Gastgeber gelassen.

Das Schwedter Nachwuchs-Sextett, das in Potsdam zum ersten Wettkampf der Saison 2024/25 in der Landesliga antrat.     Foto: Verein

Es war sozusagen ein „Generationenvergleich“: Während der jüngste Potsdamer Heber aus dem Jahrgang 2005 stammte, waren die beiden Ältesten im TSV-Team (Julia und Till) jeweils im Jahr 2009 Geborene.

Till Rohde war am Ende dann auch der punktbeste Oderstädter: Für 61 kg im Reißen und 76 kg im Stoßen konnte er sich insgesamt 71,0 Relativpunkte ins Wett-kampfprotokoll schreiben lassen. Ihm dicht auf den Fersen war Julia Busch mit 64,0 Zählern, nachdem sie 53 kg gerissen und 70 kg gestoßen hatte. Beide zeigten fünf gültige Versuche – nur die letzten Hebungen im Reißen waren diesmal zu schwer. Genau das gleiche Schicksal ereilte in der ersten Teildisziplin auch Leonie Höffler (53,0 Punkte – 33 kg/45 kg) und Jaden Unger (42,0 – 39 kg/58 kg).

Gastgeber bietet 49-jährige Heberin auf

Als Fünfte in die Wertung der Landesliga kam Blanka Wojtkowiak, die für 22 kg im Reißen (danach leider zwei Fehlversuche) und 30 kg im Stoßen (eine ungültige Hebung bei 33 kg folgte) 25,0 Zähler in die Teamwertung brachte, die letztlich für die junge Schwedter Riege 255,0 Punkte auswies. Mit im Wettkampf stand noch Kirill Taach, der 35 kg im Reißen und 43 kg im Stoßen schaffte, damit aber die jeweiligen „Streichwerte“ lieferte.

Die Potsdamer brachten am Ende 372,8 Punkte in die Wertung. Ihre Beste war Natalia Wcislo (Jahrgang 1998) mit 97,0 Zählern. Älteste Heberin des Wettkampfes war Ira Philip mit 49 Jahren (!), die aber die Streichwerte des ACP-Sextett mit 21,0 bzw. 29,0 Zählern in den beiden Teildisziplinen ablieferte.

„Unsere Sportler zeigten beeindruckende Leistungen und erzielten mehrere persönliche Bestleistungen. Besonders stolz sind wir auf unsere Mannschaftsbestleistung von 255 Punkten, die einen starken Saisonstart markiert“, bewertete Übungsleiterin Anita Busch den Schwedter Auftritt im Vorkampf vor dem Wettstreit in der 2. Bundesliga Potsdam 1 vs. Schwedt 1, der dann seinerseits an die Oderstädter ging (siehe Bericht). Die vergangene Landesliga-Saison 2023/24 hatte das Team TSV 2 im April mit dem bisherigen Bestwert von 247,0 Zählern abgeschlossen.                     Jörg Matthies

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2. Bundesliga: Souveränes 3:0 des TSV-Teams in Potsdam

Neun Aktive konnte Coach Jan Schulze (hinten Mitte) diesmal in der Landeshauptstadt aufbieten, darunter Debütantin Ida Moerck (4.v.r.).     Foto: Verein

Den Kräftevergleich der beiden aktuell besten Brandenburger Gewichtheber-Teams hatten die Landeshauptstädter beim letzten Aufeinandertreffen in Schwedt (am 25. Februar 2023) mit
2:1 Mannschaftszählern und hauchdünn mit 676,0:673,5 Relativpunkten gewinnen können und so den Erstliga-Abstieg unserer Staffel besiegelt. Diesmal zeigte das Team von Coach Jan Schulze mit starken 300 Punkten im Reißen (zum Saisonauftakt gegen Kiel waren es 294,3 Zähler), dass es sich viel vorgenommen hatte. Im Stoßen wurde es dann ein Duell auf Augenhöhe (410,5:396,5 für Schwedt) – der Gast „kontrollierte“ also den Vorsprung und gewann am Ende verdient! Beim aktuellen Erstliga-Absteiger AC Potsdam haben die Gewichtheber des TSV Blau-Weiß 65 letztlich also einen souveränen 3:0-Erfolg (710,8:652,5 Relativpunkte) eingefahren.

Weitere TSV-Debütantin: Ida Moerck

Ken Fischer war für die Oderstädter mit 122,6 Relativpunkten der beste Heber des Abends, Paula Boese schaffte 114,0 Zähler, Lucy Herweg brachte 104,0 Punkte in die Ergebnislisten. Jon Luke Mau bestritt ausschließlich beim Reißen seinen zweiten Wettkampf nach langer Krankheitspause (53,0 Zähler), Tizian Kluth kam für ihn dann im Stoßen zum Einsatz (57,5). Genauso teilten sich Daniela Gherman (Reißen: 57,0) und Omed Alam (Stoßen: 81,7 Punkte) den Zweikampf in Brandenburgs Landeshauptstadt. Mit der Dänin Ida Moerck (wie Lucy Herweg Jahrgang 2006!) konnte eine weitere neue Heberin im TSV-Team ihr Debüt geben und schaffte starke 121,0 Punkte.

Beide Teildisziplinen (das Reißen endete 300,3:256,0) sowie die Gesamtwertung gingen an die Oderstädter, was die 3:0 Punkte für die Tabellenwertung ergab.

(Anmerkung: Montagmittag lag immer noch kein kompletter offizieller Wettkampfbericht auf der Homepage der Gewichtheber-Bundesliga vor.)

Am 23. November ist Berliner TSC zu Gast

Der mit einiger Spannung erwartete Heimwettkampf gegen den Berliner TSC (diesmal Gewinner gegen Empor Berlin mit soliden 661,0 Punkten) findet in knapp zwei Wochen (23. November, 17.30 Uhr, Külzviertel) statt; die Hauptstädter dürften dann wohl mit ihrem Kader etwa auf Augenhöhe mit den Schwedtern sein.

Am 14. Dezember geht es für die Oderstädter dann noch zum Außenseiter SV Empor Berlin, ehe das neue Jahr mit der schweren Aufgabe am 25. Januar in Kiel beginnt. Die beiden ausstehenden Heimauftritte sind für den 8. Februar gegen den AC Potsdam und den 8. März gegen Empor Berlin (Beginn jeweils 17.30 Uhr in der Külzviertel-Sporthalle) terminiert.              Jörg Matthies

 

 

 

 

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Einmal Gold und ein „Platzer“

Die Goldmedaille erkämpfte Ken Fischer (re.) in Obrigheim, für Tizian Kluth blieb nach drei „Ungültigen“ im Reißen nur die Genugtuung eines guten Wettkampfes im Stoßen.

Dass im Sport oft Freud und Leid eng beieinander liegen, erlebten die beiden Starter von Blau-Weiß 65 am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Obrigheim: Während der eine (Ken Fischer) am Ende über die Goldmedaille jubeln konnte, musste der andere (Tizian Kluth) mit einem „Platzer“ – also drei ungültigen Versuchen – in der Teildisziplin Reißen und somit ohne Zweikampf-ergebnis fertig werden.

Ken Fischer startete im Wettkampf der Gewichtsklasse bis 89 kg, wo er mit beeindruckender Gesamtleistung von 284 kg die Goldmedaille gewann. Zwar blieb ihm im Reißen nach den 120 kg im ersten Versuch diesmal eine weitere Steigerung verwehrt, weil er bei den beiden anderen Versuchen mit 125 kg das Gewicht nicht gültig zur Hochstrecke bringen konnte (in der Bundesliga 14 Tage zuvor lautete sein Wert 128 kg), aber den Titel des Deutschen Meisters sicherte er sich anschließend mit überragendem Stoßen. Nachdem bereits nach seinem zweiten Versuch mit 164 kg (BL zuletzt: 162 kg) feststand, dass er die stärksten Konkurrenten in der Gesamtwertung um einen bzw. zwei Kilogramm auf die weiteren Medaillenränge verweisen wird, verzichtete Fischer auf Versuch Nummer 3. „Besser geht es wirklich nicht!“, jubelte der Schwedter im Beisein von Coach Roland Taubert.

120 Kilo leider dreimal zu schwer

Eine völlig andere Gefühlswelt durchlebte Tizian Kluth in der Klasse bis 102 kg. Auch er hatte sich viel vorgenommen: Nachdem er zuletzt in der Liga das Reißen nicht absolvierte, sondern Comebacker Jon Luke Mau erst nach dieser ersten Teildisziplin auf der Heberbühne ablöste, wählte Tizian nun einen sehr ambitionierten Einstieg bei 120 kg – der Schwedter versuchte alles, scheiterte jedoch dreimal. Eine harte Niederlage, denn somit blieb er ohne Zweikampfergebnis im Meisterschaftsrennen auf der Strecke. Wohl um so höher ist sein Kampfgeist in der zweiten Teildisziplin einzuschätzen, denn hier konnte er sich am Ende mit 160 kg gegenüber der Bundesliga sogar um ein Kilo steigern und somit noch einen Lichtblick setzen. Die Enttäuschung über die verpassten Chancen war trotzdem riesengroß. „Es war einfach nicht mein Tag“, gestand er nach dem Wettkampf …

Am nächsten Wochenende (9. November) sind die TSV-Heber dann wieder in der
2. Bundesliga gefordert. Um 19 Uhr beginnt in der Haeckelstraße 76 der Landeshauptstadt der zweite Saisonwettkampf, wenn das Team von Coach Jan Schulze bei Erstliga-Absteiger AC Potsdam zu Gast ist und möglichst den starken Saisonstart bestätigen möchte.                                            Jörg Matthies

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Über 700 Punkte – aber Gäste aus Kiel deutlich besser

Mit mehr als 700 Zählern zeigten das TSV-Team einen sehr guten Saisoneinstieg, aber die norddeutschen Gäste waren den Oderstädtern dennoch deutlich überlegen.                            Foto: TSV Blau-Weiß

Zum Auftakt der neuen Saison in der 2. Gewichtheber-Bundesliga hat das Team des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt daheim eine deutliche 0:3-Niederlage (714,9:826,1 Relativpunkte) gegen die Mannschaft der Athletenschmiede Kiel aus der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins bezogen, aber dennoch einen sehr guten Einstand gezeigt. Manko war die Fülle an Fehlversuchen.

Im Februar war genau die gleiche Ansetzung das Saisonfinale 2023/24 – die Kieler siegten damals knapp mit 2:1. Im Vergleich zum Duell vor acht Monaten konnte das Heimteam von Coach Jan Schulze seine Punktzahl fast genau wiederholen: Den 712,1 Zählern vom Februar standen diesmal 714,9 gegenüber. Aber die Athletenschmiede katapultierte nun zum Saisonstart ihren Wert von damals 733,8 gleich mal auf erstligareife 826,1 Punkte.

Den wesentlichen Ausschlag dafür gaben zwei international bereits sehr erfolgreiche armenische Heber: Doppel-Mehrkampf-Europameister (2022, 2023) Davit Hovhannisyan schaffte mit 175,6 Punkten den Tageshöchstwert, Hakob Mkrtchyan, unter anderem 2019 Welt- und Europameister und 2024 nochmals kontinentaler Champion, ließ 156,0 Zähler anschreiben. Da nehmen sich die sehr guten 140,4 Punkte von Omed Alam für 323 kg im Zweikampf als Schwedts Bestem fast schon bescheiden aus.

Großartiges Mau-Comeback

Einer der ganz erfreulichen Fakten des Saisonstarts 2024/25 aus TSV-Sicht war das (Teil-)Comeback von Jon Luke Mau: Bisher ist nach langwieriger Krankheitspause zwar zunächst nur das Reißen für ihn möglich, aber hier kämpfte er sich mit 118 kg schon fast wieder an das 2021er-Niveau (121 kg) heran. Einfach toll!

Im TSV-Aufgebot fanden sich ansonsten zumeist bekannte Gesichter wieder. Ken Fischer (128 kg Reißen/162 kg Stoßen) ließ 116,0 Punkte gutschreiben, die Schwedin Daniela Gherman (90 kg/105 kg) schaffte trotz insgesamt vier Fehlversuchen 131,0 Punkte. Die weiteren TSV-Resultate: Paula Boese (74 kg – einzig gültiger erst im dritten Versuch!/
90 kg) kam auf 105,0 Punkte, Lucy Herweg (78 kg/94 kg) auf 102,0 Zähler und Tizian Kluth, der fürs Stoßen für Mau eingewechselt wurde, schaffte 159 kg = 61,5 Punkte. Mit im Aufgebot stand als Neuzugang auch die Magdeburgerin Samin Delikhoun – sie kam diesmal aber noch nicht zum Einsatz.

Zweiter Wettkampf am 9.11. in Potsdam

Auffällig bei den Schwedtern: Von den insgesamt 36 Hebungen konnte genau die Hälfte nicht in die Wertung gebracht werden: Das spricht einerseits sicher für das hohe Risiko bei der einen oder anderen Steigerung, andererseits ist hier Potential vorhanden, das vielleicht im Saisonverlauf noch ausgeschöpft werden kann.

Liest man das Resultat der zweiten Partie zum Auftakt in der Gruppe C der 2. Bundesliga (SC Empor Berlin gegen Bundesliga-Absteiger AC Potsdam 480,0:617,6 Punkte), so bekommt das TSV-Resultat zum Start wohl einen noch höheren Stellenwert. Am
9. November geht es für die Oderstädter dann in die Brandenburger Landeshauptstadt zum AC Potsdam.        Jörg Matthies

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