Der erhoffte „Befreiungsschlag“ in der Gewichtheber-Bundesliga ist dem Team des TSV Blau-Weiß 65 auch im vierten Saisonwettkampf nicht gelungen. In heimischer Külzviertel-Sporthalle hieß es am Ende 0:3 (649,8:701,8 Relativpunkte) gegen den 1. KSV Durlach aus Karlsruhe.
„Bisher haben wir es in dieser Saison noch nie so richtig zusammen gekriegt: Es gab in noch keinem der vier Wettkämpfe die optimale Aufstellung. Und die eingesetzten Athleten schafften insgesamt auch nie das tatsächlich Mögliche“, resümierte ein ziemlich enttäuschter TSV-Coach Jan Schulze. Vor allem in der zweiten Teildisziplin hatte er – zusammen mit seinen Athleten natürlich – mit taktischen Steigerungsraten versucht, wenigstens den Team-Punkt im Stoßen in Schwedt zu behalten. Aber dann misslangen wichtige letzte Versuche, was insgesamt 20 Zähler kostete. Der Rückstand im Stoßen betrug letztlich 19,5 Zähler, wobei Simon Darville sogar auf die letzte Hebung verzichtete, weil nichts mehr zu holen war.
Schwedin Gherman im TSV-Trikot Tagesbeste
Die Gruppe der ersten drei Heber jedes Teams brachte fast einen Gleichstand zu Tage: Lucy Herweg (nur im Reißen) und Leon Schedler (nur Stoßen) sowie Paula Boese und die schwedische WM-Siebte Daniela Gherman schafften für den Gastgeber insgesamt 322 Relativpunkte, das Gäste-Frauen-Starttrio Sandra Hacker, Carolin Dauth und Jaqueline Schroll ließ 324 Zähler gutschreiben. Aus Schwedter Sicht gab es hierbei zwei Extreme: Zum einen den Tageshöchstwert aller Athleten für Gherman (138,0 Punkte), zum anderen die enttäuschenden 80,0 Punkte („das ist leider nicht konkurrenzfähig“/Schulze) für das Duo Herweg/Schedler, wobei sich vor allem die von Leon Schedler gewünschte Steigerung zwischen Versuch 1 und 2/3 von 97 auf 105 kg als „zu hoch gepokert“ erwies.
Die Frauen-Power bei den Gästen aus Baden-Württemberg ging auch bei den nächsten drei Startern weiter. Sabine Kusterer (126,0), Marit Ardalsbakke (123,0) und der einzige Durlach-Männerheber Kevin Schweizer (128,8) lieferten ein sehr ausgeglichen starkes Resultat, mit dem Dennis Hansch (101,0), Simon Darville (104,0) und Ken Fischer (122,8) nicht Schritt halten konnten. Hansch und Fischer schafften dabei identische Resultate wie beim Dezember-Vergleich in Chemnitz, waren also sehr gut über die Feiertage gekommen – um mit dem Tabellenführer Schritt zu halten, dafür war dies aber insgesamt nicht ausreichend.
Februar bringt Fahrt nach Rheinland-Pfalz und Heimauftritt gegen AC Potsdam
„Hätte“, „wäre“ und „könnte“ bleiben auch im Sport meist Formulierungen für unerfüllte Wunschträume. Wäre Schwedts bisheriger Saisonbester Omed Alam mit am Start gewesen und hätte er seine Saisonergebnisse zwischen 155 und 160 Punkten wiederholt, könnte dadurch das schwächste Resultat vom Sonnabend (80,0 Punkte) ersetzt werden, die Oderstädter hätten in der Gesamtwertung also sogar gewinnen können. So aber blieb es bei der vierten 0:3-Niederlage in Folge.
Nun stehen als nächstes am 11. Februar die Begegnungen in Speyer (Rheinland-Pfalz), bisher 12:3 Punkte und ein Teambestwert von 804,4 Punkten (!), und danach daheim gegen den AC Potsdam (wie Schwedt 0:12 – Bestwert: 655 Punkte) auf dem Programm.
(Jörg Matthies)