Zum Auftakt der neuen Saison in der 2. Gewichtheber-Bundesliga hat das Team des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt daheim eine deutliche 0:3-Niederlage (714,9:826,1 Relativpunkte) gegen die Mannschaft der Athletenschmiede Kiel aus der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins bezogen, aber dennoch einen sehr guten Einstand gezeigt. Manko war die Fülle an Fehlversuchen.
Im Februar war genau die gleiche Ansetzung das Saisonfinale 2023/24 – die Kieler siegten damals knapp mit 2:1. Im Vergleich zum Duell vor acht Monaten konnte das Heimteam von Coach Jan Schulze seine Punktzahl fast genau wiederholen: Den 712,1 Zählern vom Februar standen diesmal 714,9 gegenüber. Aber die Athletenschmiede katapultierte nun zum Saisonstart ihren Wert von damals 733,8 gleich mal auf erstligareife 826,1 Punkte.
Den wesentlichen Ausschlag dafür gaben zwei international bereits sehr erfolgreiche armenische Heber: Doppel-Mehrkampf-Europameister (2022, 2023) Davit Hovhannisyan schaffte mit 175,6 Punkten den Tageshöchstwert, Hakob Mkrtchyan, unter anderem 2019 Welt- und Europameister und 2024 nochmals kontinentaler Champion, ließ 156,0 Zähler anschreiben. Da nehmen sich die sehr guten 140,4 Punkte von Omed Alam für 323 kg im Zweikampf als Schwedts Bestem fast schon bescheiden aus.
Großartiges Mau-Comeback
Einer der ganz erfreulichen Fakten des Saisonstarts 2024/25 aus TSV-Sicht war das (Teil-)Comeback von Jon Luke Mau: Bisher ist nach langwieriger Krankheitspause zwar zunächst nur das Reißen für ihn möglich, aber hier kämpfte er sich mit 118 kg schon fast wieder an das 2021er-Niveau (121 kg) heran. Einfach toll!
Im TSV-Aufgebot fanden sich ansonsten zumeist bekannte Gesichter wieder. Ken Fischer (128 kg Reißen/162 kg Stoßen) ließ 116,0 Punkte gutschreiben, die Schwedin Daniela Gherman (90 kg/105 kg) schaffte trotz insgesamt vier Fehlversuchen 131,0 Punkte. Die weiteren TSV-Resultate: Paula Boese (74 kg – einzig gültiger erst im dritten Versuch!/
90 kg) kam auf 105,0 Punkte, Lucy Herweg (78 kg/94 kg) auf 102,0 Zähler und Tizian Kluth, der fürs Stoßen für Mau eingewechselt wurde, schaffte 159 kg = 61,5 Punkte. Mit im Aufgebot stand als Neuzugang auch die Magdeburgerin Samin Delikhoun – sie kam diesmal aber noch nicht zum Einsatz.
Zweiter Wettkampf am 9.11. in Potsdam
Auffällig bei den Schwedtern: Von den insgesamt 36 Hebungen konnte genau die Hälfte nicht in die Wertung gebracht werden: Das spricht einerseits sicher für das hohe Risiko bei der einen oder anderen Steigerung, andererseits ist hier Potential vorhanden, das vielleicht im Saisonverlauf noch ausgeschöpft werden kann.
Liest man das Resultat der zweiten Partie zum Auftakt in der Gruppe C der 2. Bundesliga (SC Empor Berlin gegen Bundesliga-Absteiger AC Potsdam 480,0:617,6 Punkte), so bekommt das TSV-Resultat zum Start wohl einen noch höheren Stellenwert. Am
9. November geht es für die Oderstädter dann in die Brandenburger Landeshauptstadt zum AC Potsdam. Jörg Matthies