Die italienische Metropole Turin war Gastgeber der „World – Master – Games 2013“, dem sportlichen Großereignis, das auch gern als „Olympia der Masters“ benannt wird. Eine durchaus treffende Bezeichnung, wenn man sieht, dass in Turin 28.000 Teilnehmer in 30 Sportarten registriert waren.
Die Gewichtheber des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt starteten 1997 mit Thorsten Teichert eine erfolgreiche Tradition im Mastersport, der im Gewichtheben ab einem Alter von 35 Jahren beginnt. Der WMG-Sieger von 2009 und jetzige Abteilungsleiter der Gewichtheber konnte zwar aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Start gehen, ließ es sich aber nicht nehmen, die Wettkämpfe seiner Nachfolger persönlich zu beobachten. Mit Christian Zühlke (Altersklasse 1) und Jan Schulze (AK 2) waren zwei Schwedter Aktive am Start, für beide waren es die ersten „Games“.
Entsprechend der Masters-Chronologie war es zuerst Jan Schulze, der sich in der Klasse bis 94 kg der Konkurrenz stellte. Hochsommerliche Temperaturen und organisatorische Hektik auf Grund einer kurzfristigen Zeitplanänderung bildeten das Umfeld am Freitagabend im „Palasport Le Cupole“ der Wettkampfstätte der Gewichtheber. Von ursprünglich 16 gemeldeten Hebern hatten 10 den Weg über die Waage absolviert, die gemeldeten Anfangslasten legten den Kampf um Platz 6 als Ziel fest. Nach der doch etwas verpatzten diesjährigen EM wollte Jan Schulze natürlich sein wahres Leistungsvermögen nachweisen, was ihm auch eindrucksvoll gelang. Im Reißen legte er mit sehr guten 100 und 104 kg den Grundstein, auch 107 kg schienen zu gelingen, leider registrierten 2 Kampfrichter ein kurzes einknicken im linken Ellenbogen und werteten den Versuch (zu Recht) als ungültig. Das ergab Platz 5 nach dem Reißen mit 1kg Rückstand auf den Deutschen Jürgen Walker. Dieser blieb im Stoßen bei seinem Anfangsversuch von 120 kg hängen und eröffnete somit für Jan Schulze die Chance der Aufholjagd. Über 122 und 127 kg brachte er seinen Zweikampfwert auf 231 kg, 6 kg mehr als zur EM, der 3. Versuch bei 130 kg scheiterte im Ausstoß. Größere Probleme hatte die Mehrheit der Konkurrenten in diesem Wettkampf, von 51 absolvierten Versuchen blieben 27 erfolglos. Damit erwies sich das konzentrierte Herangehen des Schwedters als richtige Taktik. Als bester der drei deutschen Heber in dieser Gewichtsklasse erkämpfte er den 4. Platz und erzielte somit ein nahezu optimales Ergebnis. Weiterlesen →