Schifferstadt, 21.11.2009 (von Mike Höffler)
Mit zwei Athleten nahm der TSV Blau-Weiß 65 an den Deutschen Meisterschaften der A/B-Jugend in Schifferstadt (Pfalz) teil. Ohne Fehlversuch und mit Silber sowie einem vierten Platz kehrten Philip Kudzik und Willi Gierke wieder heim. Bereits am Freitag hatte Willi Gierke einen ganz starken Auftritt auf der Bühne bei den Deutschen Meisterschaften der B-Jugend im Gewichtheben. Nach einem angestrebten Gewichtsklassenwechsel innerhalb der letzten Monate musste Willi sich nun in der neuen Kategorie (bis 62 kg) der Konkurrenz stellen. Elf Athleten nahmen den Kampf um die begehrten Medaillen auf. Im Reißen begann Willi mit 67 kg im ersten Versuch. Aus taktischen Gründen wurde dann bereits um vier Kilogramm auf eine neue Bestleistung gesteigert. Willi bewältigte 71 kg im zweiten Versuch und steigerte seinen Bestwert nochmals im dritten Versuch sogar auf 73 kg. Zur Pause bedeutete diese Leistung Platz fünf. Vor ihm lagen der leichtere Görlitzer Marcel Müller (74 kg) und der schwere Lokalmatador Pascal Schetterl (75 kg). Innerhalb einer Gewichtsklasse liegt bei gleicher gehobener Last der leichtere vorn. Das hieß für Willi: Gegenüber beiden Athleten müsste er mindestens zwei Kilogramm im Stoßen aufholen. Müller hatte 90 kg als Anfangsversuch gemeldet, reduzierte aber während des Aufwärmens auf 86 kg. Willi nutzte diese Möglichkeit und wählte sehr risikoreich 88 kg im Stoßen als Anfangsversuch. Das waren immerhin zwei Kilogramm unter seiner Bestleistung. Müller patzte im zweiten und dritten Versuch bei 90 kg. Für Willi hieß es nun im zweiten Versuch 92 kg auflegen zu lassen. Er kam schwer aus der Hocke mit dieser Last, konnte das Gewicht aber sehr sicher ausstoßen und lag damit vor Müller auf Rang vier. Als Schetterl 94 kg im zweiten Versuch schaffte, hätte Willi auf 96 kg steigern müssen, um auch an dem Schifferstädter vorbeizuziehen. Willi blieb bei 94 kg im dritten Versuch und attackierte Schetterl damit nicht mehr im Zweikampf. Jedoch im Stoßen lag er plötzlich auf Platz drei. Schetterl schaffte seinen letzten Versuch bei 97 kg nicht mehr, so dass Willi im Stoßen zwar auf dem Bronzerang lag, aber anders als bei den “ganz Großen” leider keine Medaille für diese Teildisziplin erhielt. Dennoch konnte der Oderstädter mit seinem Auftritt bei diesen Deutschen Meisterschaften sehr zufrieden sein, auch wenn am Ende zur Medaille nur zwei Kilogramm fehlten.
Philip Kudzik startete am Samstag in der B-Jugend (Jahrgang 93, -77 kg). In dieser Kategorie starteten sieben Athleten. Stärkster Konkurrent im Kampf um die Goldmedaille war Gregor Nowara (TB Roding), der gemeinsam mit Philip an der Sportschule Frankfurt/Oder trainiert. Nowara brachte ca. zwei Kilogramm mehr Körpergewicht auf die Waage als Kudzik. Kudzik stieg mit 110 kg im Reißen ein und Nowara legte mit 111 kg nach. Das gleiche Bild im zweiten Versuch: Kudzik 114 kg, Nowara 115 kg. Im dritten Versuch erreichte der Schwedter auf 117 kg und Nowara scheiterte an dieser Last. Es ergab sich vor dem Stoßen also folgende Konstellation: Philip hatte einen Vorsprung von zwei Kilogramm. Wegen des Körpergewichts musste aber Nowara drei Kilogramm mehr Stoßen als Philip. Kudzik begann mit 133 kg und der Bayer mit 134 kg. Im zweiten Versuch bewältigte Philip 137 kg und Nowara wollte nun kontern. Der Rodinger ließ 140 kg auflegen und scheiterte. Kudzik schaffte diese Last im dritten Versuch. Im letzten Versuch hieß es nun für Daniel Nowara alles oder nichts. Trotz ungültigen 140 kg steigerte das bayrische Lager auf 143 kg. Mit einer starken kämpferischen Leistung meisterte der Rodinger diese Last und holte sich damit verdient den Titel. Dennoch überzeugte Philip mit sechs gültigen Versuch, der schon zwei Wochen zuvor beim Bundesligakampf seine Zweikampfbestleistung um sieben Kilogramm steigerte und nun diese Zweikampflast um weitere sieben Kilogramm erhöhte. In der Gesamtrelativwertung lag Kudzik in der B-Jugend mit 116 Punkten auf Rang zwei vor Nowara (113 P.)