Vom 16.06.2018 bis zum 23.06.2018 fanden in Budapest/Ungarn die diesjährigen Europameisterschaften der Master ( ab 35 Jahre ) im Gewichtheben statt. Für den TSV Blau Weiß Schwedt traten mit Denny Unger und Jan Schulze zwei Sportler die Reise in die ungarische Hauptstadt an. Beide hatten vor 5 Wochen, bei den nationalen Meisterschaften, jeweils den Vize-Meistertitel erringen können. Das es schwer werden wird, bei dem europäischem Championat nahtlos an diese Erfolge anzuknüpfen, verriet schon ein erster Blick in die Meldeliste.
Nach der Anreise am Dienstag, wurde es bereits am Mittwochnachmittag ernst für Jan Schulze. Er ging in der Altersklasse III 45 -50 Jahre in der Gewichtsklasse – 94 kg an den Start. Insgesamt waren hier 12 Sportler über die Waage gegangen. Jan begann, wie bei den deutschen Meisterschaften, bei 100 kg im Reißen. Hier zeigte er einen soliden Anfangsversuch, der sicher in die Wertung kam. Steigerte Jan bei den Deutschen noch auf 105 kg für den zweiten Versuch, war er hier etwas vorsichtiger. Die geforderten 104 kg konnte er aber auch sicher in die Wertung bringen. Sein direkter Konkurrent der Pole Bela legte dann im dritten Versuch 105 kg vor. An dieser Last versuchte sich der zweite Deutsche Jürgen Walker ebenfalls, jedoch zweimal vergebens.
Im dritten Versuch forderte Jan 107 kg. Schon unter der Last sitzend, hatte diese jedoch einen Trend nach vorn. Trotz großen Kampfes gelang es nicht den Versuch festzuhalten. Da der Schwede Wiklund dann in seinem dritten Versuch 110 kg bewältigte, diesem noch zwei Athleten folgten, war es letztendlich der 5. Platz für Jan nach dem Reißen.
Die Meldelasten im Stoßen verrieten schnell, dass es eher um eine Verteidigung des 5. Platzes gehen sollte. Jan nahm den Kampf jedoch an und begann mit 120 kg, um 5 kg höher als zuletzt bei der DM. Das er hier schon zu kämpfen hatte, war zu merken. Auch hier folgte eine taktische Steigerung auf 124 kg. Diesen Versuch „verpennte“ Jan durch einen technischen Fehler. Seine direkten Gegner witterten nun ihre Chance und steigerten auf 125 kg. Jan blieb nur die Möglichkeit auch dieser Steigerung zu folgen. Nachdem der Deutsche Walker die 125 kg geschafft hatte, ging dieser vorbei. In seinem dritten Versuch setzte Jan die 125 kg noch um. Es gelang ihm aber nicht diese Last über den Kopf zu stoßen. Damit belegte er im Stoßen den 6. Platz. Da auch die weiteren Athleten diese Last nicht bewältigen konnte, belegte Jan insgesamt mit einer Zweikampfleistung von 224 kg den 6. Platz. Auf Platz 5 fehlten 1 kg und auf Bronze aber schon 22 kg im Zweikampf. Kurz nach dem Wettkampf sagte er dazu: „ Die ersten drei waren schon recht kräftig! Einen zweiten gültigen im Stoßen hätte ich gern gemacht, ansonsten war nicht viel mehr möglich heute!“
Am Sonnabend wurde es dann um 06:30 Uhr !!!! (Wiegezeit) ernst für Denny Unger, den zweiten Starter des TSV Blau Weiß Schwedt. Neben der ungewohnten Wiegezeit für Gewichtheber kam der Umstand hinzu, dass Denny im Vorfeld offensichtlich ziemlich gut auf die kulinarischen Genüsse Ungarns ansprach. So kam es das Denny noch ein wenig „Gewicht“ machen musste, um bei der Altersklasse I 35 – 39 Jahre – 85 kg Körpergewicht an den Start gehen zu können. Dies meisterte Denny in Verbindung mit seiner Aufregung mit Bravur und schaffte das Limit problemlos.
Auch Denny erwartete mit insgesamt 14 Athleten ein starkes Starterfeld. Für Denny, der erst Ende letzten Jahres die Qualifikationsnorm für diesen Wettkampf erreichte, ging es vornehmlich nicht um eine vordere Platzierung sondern darum internationale Luft zu schnuppern und Erfahrungen zu sammeln. Das aufwärmen im Reißen begann er konzentriert und steigerte sich hier problemlos bis 90 kg.
So forderte er für seinen ersten Versuch 93 kg. Plötzlich jedoch schien Denny seine Sicherheit verloren zu haben. Ob es an der Aufregung lag, oder daran, dass seine Familie ihn im Live Stream verfolgte und er alles noch besser machen wollte, bleibt sein Geheimnis. Trotz technischer Probleme konnte Denny diesen ersten Versuch in die Wertung bringen. Da es vom Grund her keine Frage der Kraft war, entschied er sich für 98 kg im zweiten Versuch. Leider bekam Denny seine technischen Probleme nicht in den Griff. Beide folgenden Versuche wurden ungültig. So belegte er nach dem Reißen den 11. Platz.
Damit war zur Halbzeit, sein persönliches Ziel ein einstelliger Platz noch immer in unmittelbarer Reichweite. Nach dem leicht verkorksten Reißen zeigte Denny im Stoßen die richtige Reaktion. Mit etwas Wut im Bauch ging er an seinen ersten Versuch im Stoßen bei 116 kg und brachte den gültig in die Wertung. Nachdem Denny auch die Steigerung auf 121 kg bewältigte, bedeutete das im Stoßen den 8. Platz.
Um auch im Zweikampf das persönliche Ziel zu erreichen, steigerte er nun auf 125 kg. Nach einen starkem Umsatz konnte Denny die Last auch ausstoßen. Die Kampfrichter entschieden jedoch gegen den Sportler. Ihrer Meinung nach, hatte er die Last nicht Regelkonform über den Kopf gestoßen. Keine falsche aber eine harte Entscheidung, wie er später nach dem Wettkampf zugab.
Insgesamt belegte Denny mit 214 kg im Zweikampf den 11. Platz. Mit nur 2 Kilo mehr hätte er sein persönliches Ziel im Zweikampf mit Platz 8 erreichen können. Umso ärgerlicher sind hier die ungültigen Versuche die er im Reißen ablieferte. Auf den Bronzerang betrug sein Rückstand 29 kg im Zweikampf.
Denny`s Fazit bei der Auswertung des Wettkampfes lautete: „Nach dem Wettkampf, ist vor dem Wettkampf! Das war eine schöne Erfahrung und ich werde mich der Konkurrenz wieder stellen! “
Für die Master der Schwedter Gewichtheber ist nun erstmal Trainings- und Wettkampfpause, bevor im September dann die Landesmeisterschaften als nächster Wettkampf anstehen.
J.S.