Das 19. Mal reiste eine Delegation der Gewichtheber im Rahmen des traditionellen Vergleiches der Mannschaften des Komitates Csongrad und des Landes Brandenburg in das ungarische Szeged, um den nunmehr 37. Vergleich dieser langjährigen Beziehung zu bestreiten.Das Schwedter Gewichtheben stellte in diesem Jahr fast die Hälfte der Delegation. Neben den Aktiven Ken Fischer und Franz Gierke weilten Mirko Höffler als Kampfrichter, Istvan Zsedenyi als Dolmetscher und Roland Taubert als Leiter der Gruppe in Ungarn. In inzwischen gewohnter Manier erfolgte die Anreise über die ungarische Hauptstadt Budapest. Hier wurden die Brandenburger vom ungarischen Vertreter im Superschwergewicht bei den Olympischen Spielen in London, Peter Nagy, empfangen und in die Gastgeberstadt Szeged begleitet. Das war für die jungen Athleten bereits der erste Höhepunkt dieser Wettkampfreise.
Der nach dem Sinclair-Punkte-System bewertete Wettkampf zwischen beiden Mannschaften war in diesem Jahr Bestandteil der Feierlichkeiten zur 40jährigen Gründungsfeier der Szegeder Gewichtheber. Natürlich wollten die Gastgeber zum Jubiläum möglichst einen Sieg erkämpfen, dementsprechend engagiert gingen die Ungarn von Beginn an zu Werke. Aber auch die Brandenburger Vertreter standen dem in Nichts nach und es entwickelte sich ein spannender Kampf. Schon im Reißen zeigten die beiden Schwedter Franz Gierke und Ken Fischer, dass sie zu Recht ins Team nominiert wurden. Beide brachten 3 gültige Hebungen in die Wertung und erreichten mit 75 kg (Gierke) bzw. 98 kg (Fischer) neue Bestleistungen.
Vom Brandenburger Team blieben 5 Heberinnen bzw. Heber im Reißen ohne Fehlversuche, trotzdem lagen nach dem Reißen die Gastgeber mit gut 10 Relativpunkten in Führung. Im Stoßen begann für die Gäste die Aufholjagd. Die beiden Frankfurter Sportschülerinnen Janin Hintze und Michelle Taubert konnten bereits im Vergleich mit ihren ungarischen Konkurrentinnen den Abstand etwas verringern. Franz Gierke und Ken Fischer blieben ihrer Linie treu, kamen auch in der zweiten Teildisziplin ohne Fehlversuche aus und erreichten mit 97 kg (Gierke) und 120 kg (Fischer) auch hier Bestwerte. Die aus Potsdam stammenden Heber Leroy Kanthack und Bartimäus Jurke sowie der Cottbusser Domenic Holdt holten mit ihren Hebungen Punkt um Punkt auf und bereiteten so das „Finale“ vor. Es blieb dem Frankfurter Martin Bouratn vorbehalten, den Wettkampf mit 3 guten Hebungen und 150 kg im Stoßen zu Gunsten der Brandenburger Mannschaft zu entscheiden. Der Sieg für die Gäste fiel mit 2215,4 zu 2189,0 Sinclair-Punkten nach dieser Wertung doch verhältnismäßig knapp aus. Da für die ungarischen Gastgeber Istvan Csato in der Einzelwertung siegte hielt sich die Trauer über die Niederlage auf deren Seite in Grenzen. Knapp hinter ihm platzierte sich Martin Bouratn, Ken Fischer kam auf den 5. Rang.
Neben dem sportlichen Vergleich blieben natürlich noch einige gemeinsame Erlebnisse die diesen 37. Vergleich in eine würdige Reihe mit seinen Vorgängern stellte. Der als Kampfrichter fungierende Geschäftsführer des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt, Mirko Höffler, sprach im Rahmen der Jubiläumsfeier der Szegeder Gewichtheber die Einladung für das Jahr 2015 an die ungarischen Sportfreunde aus. In gemeinsamer Verantwortung mit dem Brandenburgischen Gewichtheber- und Fitnessverband ist es geplant, den 38. Vergleich in die Feierlichkeiten zum 50jährigen Jubiläums des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt zu integrieren.
R. Taubert