Schwedt/Oder, 19.06.2011 (von Roland Taubert)
In der 34jährigen Geschichte der Beziehung zwischen den ungarischen Gewichthebern des Gebietes Csongrad und ihren sportlichen Rivalen aus dem Land Brandenburg gab es schon viele sportliche und auch kulturelle Höhepunkte, der Wettkampf beider Mannschaften in diesem Jahr in der Schwedter Külz-Viertel Sporthalle wird sicherlich eine Ehrenplatz in der Historie einnehmen. Die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber fiel im letzten Versuch des Vergleiches in dem beide Teams den Sieg verdient hätten, allerdings ist ein unentschiedener Ausgang im Gewichtheben kaum möglich.
Damit ein reeller Vergleich der mit unterschiedlichen Körpergewichten erzielten Leistungen möglich ist wird, so wie in diesem Wettkampf, die Wertung nach Sinclairpunkten angewendet. Dabei wird jedem Starter entsprechend seines genauen Körpergewichts ein Faktor zugeordnet, mit dem die gehobenen Höchstlasten im Reißen und im Stoßen multipliziert werden. Soweit einfach gesagt die Mathematik dieses Gewichtheberkampfes, der mit 2072,59 zu 2071,75 Sinclairpunkten zu Gunsten der Gastgeber endete.
In beiden Mannschaften, es kamen jeweils 8 Heberinnen bzw. Heber in die Wertung, wechselten naturgemäß Licht und Schatten. So brachte beispielsweise die Frankfurter Heberin Janin Hintze lediglich einen gültigen Versuch im Reißen in die Wertung, aber auch István Csató und Atilla Pap bei den ungarischen Gästen erging es nicht besser. Andererseits überzeugten bei den Csongradern besonders Zoltán Pap und László Guliga, aber Philip Kudzik und Hao Nguyen Van standen ihnen auf Seiten der Brandenburger dabei keinesfalls nach, die beiden zuletzt genannten blieben sogar gänzlich ohne Fehlversuch. Ausschlaggebend war einerseits am Ende die Anzahl der mißlungenen Hebungen, hier zeigte sich der Gastgeber mit 10 zu 16 stabiler, und der Vorteil den letzten Heber der Veranstaltung zu haben. Der taktische Schachzug der Gäste offenbarte sich mit 3 Steigerungen um jeweils 10 kg pro Versuch im Stoßen durch Atilla Pap, der damit einen üppigen Vorsprung für Csongrad erarbeiteten konnte. Das Finale aber gehörte dem Schwedter Philip Kudzik, der nach 135 kg im Reißen nun im Stoßen mit 169 kg eine neue persönliche Bestleistung heben mußte, was ihm unter dem Applaus des Publikums auch gelang. Das erfolgreiche Team des Gastgebers setzte sich aus Janin Hintze, Hao Nguyen Van (beide ASK Ffo.), Oliver Johl (USC Viadrina Ffo.), Patrick Danz (1. GV Luckenwalde) und den 4 Schwedtern Gina Holzäpfel, Florian Werner, Willi Gierke und Philip Kudzik zusammen. Es blieb Philip Kudzik nicht nur vorbehalten den Brandenburger Sieg zu sichern, auch in der Einzelwertung rangierte er ganz oben mit deutlichem Vorsprung vor Hao Nguyen Van und dem Ungarn Atilla Pap.
Die weiteren Heber aus den Schwedter Reihen kamen diesmal noch nicht auf die vorderen Plätze der Einzelwertung, trotzdem erzielten sie zum Saisonende noch einmal respektable Leistungen. So erreichte Gina Holzäpfel Bestwerte im Reißen, Stoßen und Zweikampf (63 kg/ 69 kg/ 132 kg), Willi Gierke im Reißen mit 86 kg und Florian Werner stellte seine Bestwerte jeweils ein.
Da auch Patrick Danz und Oliver Johl ihre persönlichen Rekorde zum Teil übertreffen konnten war es für das Brandenburger Team insgesamt ein knapper aber verdienter Sieg.
Außerhalb des sportlichen Geschehens gab es natürlich auch gemeinsame Unternehmungen beider Teams in Schwedt und der Umgebung. Ein Höhepunkt dabei war sicherlich der Besuch des Schiffshebewerkes in Niederfinow. Den Abschluß des Treffens bildete ein Abend auf der Kegelbahn. Daß beim spontanen Mannschaftskegeln ebenfalls die Gastgeber mit 1 Holz Vorsprung siegten, hier war es der Schwedter Abteilungsleiter Thorsten Teichert der den entscheidenden Wurf absolvierte, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Trotzdem erfolgte von Seiten der ungarischen Sportsfreunde die Einladung zum 35. Treffen im nächsten Jahr nach Szeged.
Ein großes Dankeschön sei den Organisatoren und Helfern des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt ausgesprochen die den größten Anteil am Gelingen dieses Treffens hatten. Die Finanzierung der Begegnung erfolgte mit Unterstützung des LSB Brandenburg, der Stadt Schwedt und des BGFV e.V., auch diesen Institutionen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.