(von J.Schulze)
Vom 28.04.-01.05.2011 fanden in Ohrdruf (Thüringen) die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Masters (ab 35 Jahre) im Gewichtheben statt. In diesem Jahr hatten sich knapp 300 Sportler aus 120 Vereinen Deutschlands auf den Weg nach Ohrdruf gemacht, um ihre Kräfte untereinander zu messen.Für den TSV Blau Weiß 65 Schwedt ging als erster Gewichtheberoldie Thorsten Teichert als Titelverteidiger in der Altersklasse III (45-50 Jahre) in der Gewichtsklasse – 77 kg an den Start.
Nachdem Thorsten verletzungsbedingt die Weltmeisterschaften im Herbst 2010 abgesagt hatte, war dies nun der erste Saisonhöhepunkt im Jahr 2011.
Dauer- und Lieblingskonkurrent von Teichert, der Zittauer Holger Worm hat dieses Jahr sowohl die Altersklasse ( AK IV ) als auch die Gewichtsklasse – 85 kg gewechselt. Er legte im internen Duell 105 kg Reißen und 130, o kg im Stoßen vor und konnte Deutscher Meister werden.
Thorsten, der im Vorfeld mit der teilweisen Umstellung seines Trainingsplanes durch Trainer Roland Taubert gehadert hatte, begann seinen Wettkampf bei einer Last von 90,0 kg im Reißen. Diese Last konnte Teichert ebenso wie den zweiten Versuch bei 95,0 kg gültig in die Wertung bringen. Dann ließ Thorsten die neue Saisonbestleistung von 97,0 kg auflegen. Warum Teichert an dieser Last scheiterte, konnten sich weder Sportler noch Betreuer erklären. Hier zeigte es sich, dass die Anwesenheit von Trainer Taubert von Vorteil gewesen wäre.
Trotz des Fehlversuches im Reißen lag Teichert vor seiner „starken Disziplin“ dem Stoßen bereits mit 3 kg in Führung. Im Stoßen zeigte Teichert, dass er auf nationaler Ebene in seiner Alters- und Gewichtklasse ohne Konkurrenz ist. Er begann seinen Wettkampf bei einer Last von 120,0 kg, als seine Mitstreiter ihren Wettkampf bereits beendet hatten. Er schaffte diese Last und ließ gültige Versuche bei 125,0 kg und 127,0 kg folgen. Die 127,0 kg bedeuteten für Teichert ebenso Saisonbestleitung wie die 222,0 kg im Zweikampf. Mit Dieser Leistung sicherte sich Thorsten Teichert mit 17 kg Vorsprung den deutschen Meistertitel.
In der Gesamtwertung der Altersklasse III erkämpfte sich Thorsten mit dieser Leistung ein hervorragender 2. Platz. Damit hatte keiner des kleinen Schwedter Teams gerechnet. Umso größer war die Freude bei Thorsten, der sich am Abend mit einem großen Bier vom Fass belohnte.
Am Sonntag ging der zweite Schwedter Sportler Jan Schulze in der Altersklasse I (35-39 Jahre) in der Gewichtklasse – 94 kg an den Start. Für Jan Schulze war es der dritte Start bei einer Deutschen Meisterschaft der Masters. Nachdem er im Vorjahr den 4. Platz belegt hatte, konnte in diesem Jahr sein Ziel nur der Kampf um eine Medaille sein.
Im Reißen begann Schulze mit 103, o kg. Er meisterte diese Last und ließ im 2. Versuch 107,0 kg auflegen. Diese Last bedeute die Einstellung seiner persönlichen Bestleitung. Jan, der im Reißen das ein oder andere Mal mit technischen Problemen zu kämpfen hat, zeigte einen blitzsauberen Versuch und brachte die 107,0 kg in die Wertung. Für den 3. Versuch verlangte er dann 109,0 kg. Obwohl dieser Versuch nicht glückte, war Jan mit seiner Leistung nach dem Reißen zufrieden.
Wenig Begeisterung ließ der Blick auf das Zwischenklassement aufkommen. Jan lag mit 3 Kilo Rückstand auf den 2. bzw. 3. Platz ( beide Sportler hatten 110 kg geschafft ) wieder auf dem 4. Platz.
Dann folgte das Stoßen. Ursprünglich hatte der Fahrplan einen Einstieg bei 130,0 kg vorgesehen. Da die Aufwärmversuche jedoch nicht optimal waren, entschieden sich Sportler und Betreuer dafür, die Anfangslast für den 1. Versuch auf 125,0 kg zu reduzieren.
Das dies die richtige Entscheidung war, zeigte sich daran, das Schulze diese Last zwar bewältigen konnte, dann aber zweimal nach guten Umsatz an der Last von 130,0 kg im Ausstoß scheiterte. Mit einer Leistung von 232 kg im Zweikampf blieb am Ende wieder nur der undankbare 4. Platz.
Mehr enttäuscht über die am Ende deutlich verpasste Medaille war Jan jedoch über seine eigene Leistung, ist er doch deutlich unter seiner Vorjahresleistung von 240 kg im Zweikampf geblieben.
Für beide Sportler heißt es nun nach einer kurzen Trainingspause den Blick nach vorn zu richten. Im Herbst stehen für beide Akteure die Weltmeisterschaften der Masters in Lissamol (Zypern) auf dem Programm.