Schwedt/Oder, 12.12.2009 (von Roland Taubert)
Durch einen klaren Sieg mit 648,2 zu 559,9 Relativpunkten gegen den Aufsteiger SV Empor Berlin haben die Schwedter Gewichtheber einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Damit wurden die Gastgeber ihrer Favoritenrolle gerecht, auch wenn ihnen die Berliner die Siegpunkte keinesfalls als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk überließen. Die Verletzung von Philip Kudzik, der zudem noch in der Vorwoche des Wettkampfes erkrankte, und der Ausfall von Christian Rech aus dienstlichen Gründen waren es, die den Schwedtern etwas Kopfzerbrechen bereiteten. So kam es, dass überraschend der Name von Christian Zühlke zumindest als Ersatzheber in der Aufstellung des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt auftauchte. Dieser hatte nach Ende der letzten Saison eine Pause vom Gewichtheben eingelegt, diese schien nun doch kürzer als vorgesehen zu werden. In den letzten Tagen vor dem Vergleich mit Empor Berlin und auch am Wettkampftag selber bemühte sich Zühlke intensiv um Kudzik fit zu bekommen, gleichzeitig hielt er sich für den Notfall einsatzbereit. Die Bemühungen um den Einsatz von Kudzik sollten sich auszahlen. Auch wenn er mit 106 kg im Reißen und 120 kg im Stoßen verständlicherweise deutlich weniger Lasten bewältigen konnte als gewohnt waren seine 87 Relativpunkte ein wichtiger Beitrag zum Erfolg des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt. Gemeinsam mit ihm bildeten Marcel Konrad und Tino Friedrich die erste Hebergruppe der Gastgeber. Konrad bot einen beherzten Wettkampf und steigerte seine Punktleistung um fast 12 Zähler. Aber auch die gerissenen 107 kg und gestoßenen 133 kg sind offensichtlich noch nicht das Ende seiner Möglichkeiten. Tino Friedrich zeigte einen geteilten Wettkampf. Gewohnt risikofreudig begann er bei 134 kg im Reißen, dass sollte allerdings diesmal seine einzige bewältigte Last in dieser Teildisziplin bleiben. Die beiden Fehlversuche schienen Friedrich dann im Stoßen besonders zu motivieren. Nach sicherem Beginn bei eher bescheidenen 150 kg machte er über 165 kg auf 175 kg wahre Steigerungssprünge die mit einer neuen Bestleistung und dem Tageshöchstwert von 129 Punkten belohnt wurden. Die zweite Hebergruppe mit Mario Taubert, Roy und Mario Teichert besiegelte mit viel Routine den Heimsieg. Roy Teichert ließ sich durch eine Unachtsamkeit im 2. Reißversuch bei 130 kg nicht beirren, steigerte couragiert auf 134 kg und bewältigte diese Last. Etwas Pech hatte er im Stoßen, als sein Versuch bei 161 kg vom Kampfrichter als ungültig gewertet wurde und auch die Wiederholung nicht gelang. Damit blieben ihm hier für ihn eher mäßige 152 kg, die insgesamt aber für 120,2 Punkte und den drittbesten Tageswert gut waren. Die zweithöchste Leistung erbrachte diesmal Mario Taubert. Der scheiterte zwar wie schon beim Berliner TSC äußerst knapp an 120 kg im Reißen, dafür legte er erneut im Stoßen zu, schaffte eine neue Bestleistung von 152 kg die ihm gemeinsam mit den 115 kg aus dem Reißen 126 Relativpunkte einbrachte. Nur einmal „Rot“ für eine ungültige Hebung gab es auch für Mario Teichert. Seinen zweiten Reißversuch bei 118 kg verschlief der derzeitige Student wohl etwas, konnte diesen Lapsus dann aber noch korrigieren. Auf 153 kg steigerte er seinen Saisonbestwert im Stoßen, am Ende steuerte er 111,4 Punkte zum Gesamtergebnis bei. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung die den Ausschlag für den Sieg des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt gab. Auch wenn die Punktleistung aus dem Vergleich mit dem Berliner TSC nicht wieder erreicht werden konnte war dieser Heimsieg der Abschluss einer starken Hinrunde der die Schwedter auf einem gefestigten 4. Tabellenplatz den Jahreswechsel begehen lässt.
Einzelergebnisse der Schwedter Heber:
T. Friedrich Reißen 134,0 kg/ Stoßen 175,0 kg = 129,0 R.pkt.
M. Taubert 115,0 kg/ 152,0 kg = 126,0 R.pkt.
R. Teichert 134,0 kg/ 152,0 kg = 120,2 R.pkt.
M. Teichert 118,0 kg/ 153,0 kg = 111,4 R.pkt.
P. Kudzik 106,0 kg/ 120,0 kg = 87,0 R.pkt.
M. Konrad 107,0 kg/ 133,0 kg = 74,6 R.pkt.