Nach den Erfolgen bei Deutschen Meisterschaften in jüngster Vergangenheit sind die Gewichtheber des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt wieder zurück im Alltagsgeschehen der Bundesliga. Am Wochenende mussten die Oderstädter bei der SG Fortschritt Eibau antreten, eine Mannschaft gegen die man vor der laufenden Saison durchaus Siegchancen kalkulieren konnte. Aber die Sorgen der Schwedter in Fragen der Mannschaftsaufstellung sind bisher nicht kleiner geworden – im Gegenteil. Am Freitag musste Lisa Marie Schweizer auf Grund einer Erkrankung ihren Start in Eibau absagen. Zur Komplettierung des Teams stellte sich kurzfristig Christian Zühlke zur Verfügung, der 34jährige hatte seine aktive Karriere im Sommer eigentlich beendet.
Unter diesen Voraussetzungen hieß auch für den 3. Kampftag der 1. Bundesliga das Ziel für die Mannschaft des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt Schadensbegrenzung bzw. eine bestmögliche Mannschaftsleistung zu erreichen. Nach der dritten 0:3 – Niederlage der Saison (549,8 zu 600,0 Relativpunkte) konnte die eigene Zielstellung zwar erreicht werden, zählbare Erfolge, sprich Punktgewinne, waren aber auch in Eibau nicht zu verbuchen.
Nur überraschend knapp (229,5 zu 213,9 Punkte) siegten die Eibauer Gastgeber im Reißen. In dieser Teildisziplin leisteten sich die 6 Schwedter nur einen einzigen Fehlversuch, der Tino Friedrich bei 143 kg im 2. Versuch unterlief. Anschließend brachte er diese Last in die Wertung. Auch das Stoßergebnis zeigt die gute kämpferische Leistung der Schwedter, hier gab es 2 ungültige Hebungen, die Gina Holzäpfel und erneut Tino Friedrich unterliefen. Trotz der 2 Fehlgriffe avancierte Friedrich wiedereinmal zum stärksten Punktlieferanten (145,0 Punkte) beider Teams. Auch Holzäpfel kann ihren Fehlversuch, bei dem sie sich leicht verletzte, getrost unter der Rubrik „Schönheitsfehler“ ablegen. Anschließend bewältigte sie die geforderten 78 kg und bewies Willensstärke und Motivation.
Mara Rittmann, Willi Gierke, Christian Rech und Christian Zühlke brachten alle Wettkampfversuche in die Wertung, auch dass zeugt von der intakten Moral in der Schwedter Mannschaft. Gierke erzielte mit 95 kg im Reißen und 213 kg im Zweikampf neue persönliche Bestwerte. Als Mannschaftskapitän überzeugte der mit einer Fußverletzung leicht angeschlagen startende Rech mit 293 kg im Zweikampf und 106,8 Relativpunkten. Rittmann kämpfte um jedes Kilogramm für die Wertung, besonders mit 95 kg im Stoßen übertraf sie ihre Planung für diesen Kampf deutlich. Schließlich erreichte auch der so gut wie ohne Vorbereitung hebende Zühlke mit 65 Relativpunkten eine Leistung die unter den gegebenen Umständen Respekt verdient.
R. Taubert
Einzelergebnisse der Schwedter Heber:
T. Friedrich Reißen 143,0 kg/ Stoßen 170,0 kg = 145,0 R.pkt.
Ch. Rech 132,0 kg/ 161,0 kg = 106,8 R.pkt.
G. Holzäpfel 70,0 kg/ 78,0 kg = 91,0 R.pkt.
W. Gierke 95,0 kg/ 118,0 kg = 77,0 R.pkt.
M. Rittmann 80,0 kg/ 95,0 kg = 65,0 R.pkt.
Ch. Zühlke 92,0 kg/ 112,0 kg = 65,0 R.pkt.